Damen stark beim Springturnier in Schwetzingen – Volles Haus bei besten Bedingungen
Bericht aus dem Reiterjournal vom September 2012
Schnelle Männer gab es in Schwetzingen einige. Günter Treiber zum Beispiel, in der Nachbarschaft auf dem Hegenichhof in Eppelheim beheimatet, der im Zeitspringen der Klasse M** mit Vita und Camira in beiden Abteilungen siegte und sich auch noch das Punktespringen der Klasse S* sicherte. Dirk Wellmann vom RV St. Georg Burgstädt zählt ebenfalls dazu – er holte sich im Sattel von Casitaan die goldene Schleife im Amateur-S*. Mit Abstand der flotteste und sicherlich auch einer der meistbeschäftigten Herren der Turniertage von Schwetzingen war jedoch ein anderer: Peter Weidner, passionierter Springreiter und im wahren Leben „Bodenmischer“ für das optimale Geläuf.
Herr Weidner und sein schneller Flitzer
Noch bis vor zwei Jahren haderten die Reiter arg mit dem Schwetzinger Boden, im vergangenen Jahr wurde alles von Peter Weidner neugemacht. Die Reiter haben nichts mehr zu meckern, und dem 44-jährigen Familienvater gefiel es in Schwetzingen so gut, dass er gleich in den Verein eintrat. Und als gutes Mitglied gab er in diesem Jahr alles, um „seinen“ Boden perfekt zu erhalten. Alleine am Donnerstagabend, nach anderthalb Turniertagen, hatte Weidner auf seinem kleinen Traktor schon an die 130 Kilometer zurückgelegt, um nach jeder Springprüfung wieder für ideale Bedingungen zu sorgen. Eine der wenigen Pausen legte Peter Weidner dann auf seinem Fuchswallach Action Jack ein, um sich quasi nebenbei gleich noch eine Schleife abzuholen. So viel Engagement ist bemerkenswert, und es wurde ihm von allen Seiten gedankt – allen voran von der Damenwelt im Sattel.
Damen gut aufgelegt
Neben den schon erwähnten Herren hatten in Schwetzingen nämlich vor allem die Ladys die Nase vorn. Siegerin im Großen Preis, einem mit 44 Startern äußerst gut besetzten S** mit Siegerrunde, wurde die aus Mannheim angereiste Anna-Elisa Schäfer mit Casmir’s Son, die Plätze drei und vier belegten Maren Wittenborn, amtierende Vize-Landesmeisterin, mit Condor und die Amateurin Carina Mühling auf ihrer Sunny. Lediglich Jan Köberle aus Leingarten konnte mit Ajoureaux auf Rang zwei in die weibliche Bastion einbrechen.
Keine Chance auf einen vorderen Platz hatten die Männer hingegen im Barriere springen bei Flutlicht am Samstagabend: den Sieg teilten sich Alexandra Heinzmann, Stammgast in Schwetzingen, mit ihrem bewährten Grand Filou und Jessica-Cristina Lorenzen aus Bad Schönborn im Sattel ihres Oldenburgers Leo. Der Achtjährige mausert sich immer mehr zu einem Spezialisten für die hohen Reihen. Rang drei ging an Marie Wüst mit dem Württemberger Carlos, die blaue Schleife sicherte sich Janina Wetzel mit Gina Giuliana, dem Pferd ihres Lebensgefährten Oliver Mezger. Und selbst das Springen für die Teilnehmer U25 lag fest in weiblicher Hand: Ramona Kunze aus Langenau gewann im Sattel von Easy. Zweiter wurde Laurenz Buhl mit Oratorio de Grandry, mit dem er hinter Günter Treiber auch im Punkte-S* den zweiten Platz belegt hatte. Dritter im schweren Springen der jungen Teilnehmer wurde Marcel Wegfahrt aus Schwanheim mit Germane.
Nichts zu meckern
Ein gut gemischtes Teilnehmerfeld – auch Altmeister Hugo Simon ließ es sich nicht nehmen, erneut im Heidelberger Umland an den Start zu gehen –, ein engagiertes Team rund um die beiden Vorsitzenden Achim Fuchs und Matthias Vogel, von Ralf Hollenbach clever konzipierte Kurse und eine im Vergleich zu den Vorjahren deutlich entspanntere Parksituation: Ein Besuch in Schwetzingen lohnt sich allemal. Für Damen und für Herren!
Katrin Müller-Wipfle